Freitag, 11. September 2015

Warum geht jemand eigentlich den Sommer über bei bis zu 40 Grad in die Kletterhalle?


 
Alles begann dieses Jahr Anfang Januar, Training, Training, kleiner Urlaub mit 8c+-Wiederholung, Training. Ob Einheiten am Seil an der Boulderwand oder anderswo. 6 lange Monate bis dann der erste richtige Wettkampf anstand: Der erste Lead-Weltcup der Saison in Chamonix zugleich auch die Europameisterschaft. Nachdem ich letztes Jahr auf internationaler Ebene keinen Wettkampf bestritten hatte, um mich auf mein Studium zu konzentrieren, war die Pause doch etwas lange. Das ganze Flair bei einem Weltcup, die veränderte Routenbauweise verlangte erst wieder eine Gewöhnung. Das Training war nicht nur lange sondern auch hart und motivierend. Ich fühlte mich sehr gut, definitiv auf einem höheren Niveau als die letzten Jahre, dennoch kam es platzierungsmäßig anders als erhofft. Es ist positiv, dass die Leistungskurve nach oben zeigt. Nach Platz 52 in Chamonix folgte bei den beiden folgenden Weltcups in Briancon und Imst jeweils ein 30. und 28. Platz. Zwar nicht die erhofften Ergebnisse und definitiv auch nicht das, was ich leisten kann. Anhand dessen, dass bei jedem Weltcup maximal 2 Griffe fehlten um ins Halbfinale der besten 26 einzuziehen, kann man sehen, dass die Weltelite enorm zusammengeschoben wurde.auf  In Imst fehlte gar nur ein Zug in einer Route. Das sind dann die Momente in denen man sich am meisten ärgert, niedergeschlagen ist und sich fragt, warum man das eigentlich alles auf sich nimmt. Naja, ganz einfach! Weil man sieht, dass was vorwärts geht, nicht sehr viel fehlt und es einfach Spaß mach, deshalb würde ich auch weiter bei 40 Grad in die Kletterhalle gehen (aber es ist momentan natürlich angenehmer bei kühlen Temperaturen J!). In den nächsten Wochen stehen wieder einige Wettkämpfe an, darunter der erste nationale Leadcup in der neuen Münchner Halle in Freimann am 19.9. (erster Tag der Wiesen, aber wenn man bedenkt: die Wiesen dauert mehr als eine Woche, der Leadcup nur einen Tag, dann würde sich ein Besuch zum Zuschauen lohnen). Und nur eine Woche später schon der Weltcup in Puurs in Belgien. Also Daumen drücken!