Sonntag, 5. März 2017

Training, Training und nochmal Training

Die erste Zeit in der Saison ist geprägt von Training und nochmal Training, um dann später in der Saison fit zu sein. Und diese Saison verspricht einiges an Spannung: auf dem Plan stehen eine Europameisterschaft in Campitello die Fassa (Italien), bis zu 8 Lead-Weltcups (von Frankreich über England bis nach China), eventuell ein Boulderweltcup und die Deutsche Lead-Meisterschaft am Jahresende in Hilden. Wie bereiten man sich da also vor, was steht alles auf dem Programm?

Donnerstag, 8. Dezember 2016

Resümee 2016



12. März: Österreichische Meisterschaft Bouldern in Graz
Obwohl ich noch nicht so im Maximalkraftsaft bin kann ich an diesem Tag einige Boulder nach ganz oben klettern und mir so einen Platz im Finale sichern. Dort ging mir dann aber die Puste aus und ich musste mich mit dem 9ten Platz zufrieden geben, was mir aber nicht allzu schwer viel. Immerhin das erste Finale in einem Boulderwettkampf auf diesem Niveau.

Ostern: Bucking Bronco 8c+ in Nago, Italien
An Ostern geht es für ein paar Tage an die Felsen rund um Arco. Hier kann ich die Tour Bucking Bronco 8c+ klettern. Aber seht selber mehr im Video.
                 

Ostern bis Juni:
Jetzt steht erstmal Training an und nochmal Training für die Wettkampfsaison. Also Lehrgänge, Boulderhallen und Kletterhallen aber auch mal einen Abstecher ins Zillertal.

18./19. und 25. Juni: Sieg beim deutschen Leadcup in Stuttgart und Motivationsabsacker beim Leadcup in München
Wie nah Erfolg und Missgeschick beieinander liegen erfahre ich innerhalb von 7 Tagen. Am 22? Juni konnte ich den 1. Leadcup der Saison in Stuttgart für mich entscheiden und am nächsten Wochenende in München rutschte ich dann nach einer ausgezeichneten Quali von Platz 1 auf Platz 8 ab, nachdem das Finale unter höchst fragwürdigen Bedingungen (Wetterkapriolen und Zeitplanverschiebungen) durchgezogen wurde.



(Bilder von Marco Kost)
noch mehr zu Stuttgart... 
noch mehr zu München... 
 
Weltcupsaison erster Teil: Chamonix, Villars-sur-Ollon, Briancon   
Der erste Weltcup findet wie jedes Jahr traditionell im Bergsportmekka Chamonix am Fuße des Mont Blanc statt. Auch dieses Jahr nicht das beste Pflaster für mich, nach einer verkorksten 2ten Qualitour stand der 49. Platz im Ranking. Nur einige Tage später, drei um genau zu sein, ging es in Villars weiter. Irgendwie schaffe ich eine 180Grad Wende und schaffe den Einzug in ein Halbfinale. Das ich mir ausgerechnet den schwersten Wettkampf dafür ausgesucht habe (Anzahl der Top-Begehungen sehr sehr gering) weis ich auch nicht. Emotionen und Glück pur über den letztlich 24ten Rang. Dann scheint es irgendwie zu laufen, schon ein Woche später beim Weltcup in Briancon ging’s weiter. Mit meinem ersten Top in einer Weltcupquali konnte ich mich erneut für die Runde der letzten 26 qualifizieren. Vor einigen tausenden Zuschauern konnte ich leider nicht mein Optimum zeigen und bleibe auf dem 25ten Platz. Aber zweites Halbfinale in so kurzer Zeit: einfach der Wahnsinn!!!





noch mehr...
3. August DER TAG:
Klettern und Olympia. Klettern ist und olympisch und ich merk davon noch nichts. Keiner weiß von irgendwas wird alles erst im März 2017 entschieden. Wer kann sich qualifizieren, was macht man dort eigentlich genau??? Also mal abwarten...
Kurze Pause und dann...
...und dann die dicke Mitte: Weltcups in Imst, Arco, WM-Vorbereitungslehrgang in München, Deutscher Leadcup in Ulm und ja die WM in Paris
Für den Weltcup in Imst reichte die volle Energie noch, wieder Halbfinale und das beste Ergebnis diese Saison mit Platz 21.In Arco eine Woche später, wars mir dann deutlich zu heiß, ein Griff fehlte mir so in Halbfinale (Platz 32). Eine Woche später der Lehrgang zur Vorbereitung in München, jedes Wochenende wo anders...
Eine Woche weiter in Ulm: Der Kampf um den Deutschen Meistertitel steht an, momentan liege ich noch auf Platz zwei und nur 5 Punkte hinter Ruben Firnenburg auf Platz 1. Nach einem anstrengenden Wettkampf konnte ich auf den dritten Platz klettern und musste mich so mit dem Deutschen Vizemeistertitel zufrieden geben.
 Drei (!!) Tage später dann die WM in Paris. Was für ein Erlebnis und ich mitten drin. Nach einer super ersten Quali, für die ich alle Energiereserven mobilisieren konnte liege ich auf Platz 4 in meiner Gruppe (13 kommen weiter). Allerdings scheint es, als ob ich zu viel Energie in der ersten Tour gelassen habe. Nach einer Fehleinschätzung fehlte mir dann nur ein Zug um im Halbfinale der letzten 26 zu stehen. Ich dachte, viel weiter kommen zu müssen und machte dadurch einen taktischen Fehler: zwei Griffwechsel um zu klippen anstatt einfach nach oben zum nächsten Griff zu ziehen.

 





Die Erholung:
Nach der anstrengenden Zeit mit Weltcups, nationalen Wettkämpfen und der Weltmeisterschaft brauche ich erstmal Zeit zu entspannen. Also mache ich mich mit meinen Eltern auf den Weg nach Rodellar, Spanien. Felsen unter den Fingern, Sonne auf der Haut und Siesta. Ach ja, und der Ausdauerhammer „El casa del terror“ (8b+/c) klappte dann auch noch.

Der letzte Angriff: Weltcup Kranj Ende November
Nun heißt es nochmal Alles geben, Energie muss nicht mehr aufgespart werden und dann das: die letzten 1,5 Wochen vor dem letzten Wettkampf des Jahres liegt man krank da, etwas Training, das aber immer am Limit. Eigentlich sollte man pausieren aber irgendwie muss man ja doch was tun. Naja, letztlich wohl nicht die Ideallösung. Mit einem Platz unter ferner Liefen musste ich doch erkennen, dass ich auch nur begrenzte Energiereserven habe. Also dann mal auftanken für die nächste Saison. Die Ziele sind bereits gesteckt. Nach einigen Tagen am Fels und Trainingsfreien Wochen gehts im neuen Jahr auf zu neuen Meilensteinen.

Ein großer Dank hier schon mal an meine Eltern, meinem Vater als Trainer und meiner Mutter als Managerin/Organisation und natürlich meinen Sponsoren:
Allen voran Skylotec und Gentic

Freitag, 29. Juli 2016

Weltcupstart geglückt

Na wo ist denn der Tritt?, pic by Sytse van Slooten
So euphorisch wie die Titelzeile verlauten lässt gings aber nicht wirklich los beim ersten Weltcup dieser Saison im malerischen Chamonix in Frankreich. Wie sich nach gut zwei Wochen später das Blatt aber gewendet hat, wie es gekommen ist, das könnt ihr hier nachlesen.
Die erste Abschnitt der Weltcupsaison ließ einiges erwarten. Auf dem Programm standen drei Weltcups innerhalb von nur knapp zwei Wochen. Also ein wahres Mammutprogramm zum Einstieg. Los gings in Chamonix (FRA) am 11./12.7. darauf folgte nur nach drei weiteren Tagen Villars-sur-Ollon in der Schweiz, ehe am 22./23. Juni Briancon (FRA) auf dem Programm stand. Aber alles der Reihe nach...
Weltcup Chamonix:
Nach einer sehr langen Vorbereitungsphase von gut 7 Monaten mit hartem Training und super Wettkämpfen im Vorfeld (u.a. Sieg im Deutschlandcup) ging ich mit enormen Selbstvertrauen und der Gewissheit an den Start, dass ich besser trainiert habe und auch ein hoheres Niveau erreicht habe als letztes Jahr. Jetzt musste ich es nur noch an die Wand bringen. Tja, dass ist aber so eine Sache. Wahrscheinlich war dann der Druck den ich mir selber gemacht hatte doch zu groß und so ging der erste Wettkampf so richtig in die Hose. Die erste Route ging noch einigermaßen gut, in der zweiten Route unterlief mir aber ein entscheidender Fehler bereits im unteren drittel der Route. So schnell kann man dann gar nicht schauen und man findet sich im hinteren Feld der Ergebnisliste wieder. Platz 49 ist nun nicht wirklich der Anspruch wenn man so viel Zeit und Mühen investiert. Ok, Abhaken und weiter machen. Oder vielleicht doch nicht? Wie soll man sich da so schnell rausziehen? Hat man es vielleicht doch nicht drauf? Wie soll man das innerhalb von nur drei Tagen hinbiegen?

WC Chamonix -> Weltcup Villars-sur-Ollon
Zwischen den Weltcups gings zum Training nach Bern zurück. Ein bisschen Tapetenwechsel und ein Reset vernab des Rummels waren das Ziel. Warum auch immer klappte das Training überhaupt nicht, schwere Arme und Schlappheit waren das einzige was zu finden war. Nicht jedoch das benötigte Kampfgefühl und der dringende Wille und das Wissen es schaffen zu können. Noch nicht. Nach einem langen (sehr langen, man kann auch sagen seeeeeehr langen Gespräch mit meinem Vater=Trainer) konnte ich jedoch die Punkte identifizieren an denen es hing und die ich drehen musste, sowohl in mentalen als auch wettkampfspezifischen Punkten (Stichpunkte: Entpannung und Aufwärmroutine).

Weltcup Villars-sur-Ollon (SUI)
Nachdem wir erkannt hatten, dass sich die Schraubart seit letztem Jahr wieder verändert hatte, noch mehr in Richtung Maximalkraft und Boulderstellen, hatte ich mein Aufwärmprogramm auch danach umgestellt und siehe da, damit und der veränderten Sichtweise auf den Wettkampf klappte es in der Qualifikation super für mich und ich konnte mich für mein erstes Halbfinale im Weltcup qualifizieren. Ein mehr als gutes Gefühl, eine Mischung aus Erleichterung, Freude, Glück und Stolz. Das sich dieses Jahr einiges verändert hat, zeigte sich bereits an den Qualiergebnissen. So konnte sich Romain Desgranges (FRA) und Francesco Vettorata (ITA), beide in Chamonix im Finale, überraschend nicht für die Runde der letzten 26 am zweiten Tag qualifizieren. Für mich stand nun Entspannung an für den restlichen Tag, naja so gut wie halt, wenn man ein lang angestrebtes Ziel erreicht hat. Am nächsten Tag dann das Halbfinale, "genießen" stand im Vordergrund, wobei man ja auch nicht letzter werden will. Also nochmal alles geben, am Ende reichte es für Platz 24. Im ersten Moment glücklich, weil ich mich gut verkauft hatte, dann eher verärgert, weil noch mehr drinn gewesen wäre und am Ende doch wieder glücklich, weil nur 5 Züge (!!) mehr Platz 8 bedeutet hätten. Dass im Halbfinale auch Skofic Domen (SLO) und Stefano Ghisolfi (ITA) scheiterten (Platz 1 und 2 in Chamonix) zeigt auch hier wie knapp die Leistungen der Starter beienander liegen.

Konzentration vor dem Start






Halbfinale, pic by Sytse van Slooten

Ein bisschen steil wars schon, pic by Sytse van Slooten

Na wo ist denn der Tritt?, pic by Sytse van Slooten
Weltcup Villars -> Weltcup Briancon
Zwischen den beiden Weltcups gings nach Grenoble zum Training für zwei Tage. Super Training, nur etwas heiß bei 38C zu klettern bzw. zu bouldern.

Weltcup Briancon
Als letzter Weltcup des zweiwöchigen Trips gings in die höchstgelegen Stadt Europas, nach Briancon. Nachdem der Wetterbericht nichts gutes für unseren Wettkampf vorhersage, waren wir auf alles gefasst, naja zumindest so einiges. Ich war 4 Starter in der Quali, bedeutete somit bei dem vorferlegten Start auf 8 Uhr, 5 Uhr soll der Wecker kingel, schließlich muss man drei Stunden vor Start wach sein, sonst spielt der Kreislauf nicht mit. Also 5 Uhr aufstehen und frühstücken und etwas Laufen. Aber was mach den der Regen und die vielen Blitze da? Keine Einladung aber trotzdem kann man nichts gegen dieses Pack unternehmen. Also erstmal zur Wettkampfwand, die nur leicht naß war, sofern man die naßen Griffe und die triefende Wand nicht zu genau ansah. Also im Hotel abwarten was die Offiziellen entscheiden. Circa um 8 Uhr, es hatte schon aufgehört zu regen, kam es mir doch etwas komisch vor, noch nichts offizielles über den Start zu hören und so ging ich mit dem ganzen Zeug gliech zum Wettkampfort. Und siehe da, dort angekommen gleich die Info: In einer Stude fangen wir an! Also schnell aufwärmen, eine Stunde ist zwar schon zu kurz, aber was solls. Erste Qualitour war leichter als gedacht, mit meiner Topbegeung war ich aber dann gleich mehr als überrascht. Zu beginn hatte wir noch die schwierigere Lösung für die Tour, später fanden manche Starter eine liechtere Lösung, was zu einer schieren Flut an Topbegehungen führte (25 Stück). Inder zweiten Route fühlte ich dann schon, dass ich etwas früh aufgestanden war und so viel ich in der Mitte der Tour bereits ab. Das bedeutete jedoch trotzdem Rang 18 nach der Quali und schon wieder ein Halbfinale! Dieses fand abends vor rund 7000 Zuschauern statt. Schon ein besonderes Gefühl, allerdings hab ich erst nach meinem Start bemerkt, dass soviele da waren :) Ist ja eigentlich nicht schlecht. Im Halbfinale selber rutschte ich unglücklich von einem Griff ab und musste mich so mit Platrz 25 begnügen. Naja, auch nicht das erhoffte Resultat. Aber schließlich wollte ich erstmal in dieser Saison regelmäßig ins Halnfinale klettern und dann mal weiterschauen.
Auf zum Top, pic by Sytse van Slooten

Halbinale, pic by Sytse van Slooten

Halbfinale, pic by Muriel CP

Athletenpräsentation, pic by Eddie Fowke, The Circuit climbing

2. Qoulitour, pic by Eddie Fowke, The Circuit climbing

war schon was los im Halbfinale, pic by blue media


pic by Sytse van Slooten


Klettern für Deutschland, hoffentlich bald bei Olympia, pic by Sytse van Slooten
Fazit:
Zwei Halfinaleinzüge mit Leistungen die noch mehr versprechen. Ein Wettkampfeinstieg mit Chamonix aus dem ich viel gelernt habe und dem Resümee, dass der Kopf doch der wichtigste Muskel beim Klettern ist. Also weiter zum Training, nach drei Wochen Wettkampfpause folgt der nächste Wettkampfblock!

Dienstag, 28. Juni 2016

Platz acht in München beim Leadcup aber immer noch Platz zwei in der Gesamtwertung :)



Vorletztes Wochenende noch Platz eins beim ersten Leadcup der Saison in Stuttgart. Nun stand schon der zweite Leadwettkampf in München auf dem Programm und ich beendete diesen mit einem recht unglücklichen 8ten Platz, rein ergebnisbezogen betrachtet. Was war passiert? Nachdem es in der Quali noch schönstes Wetter hatte mit Sonnenschein und blauen Himmel zogen pünktlich zum Finale Gewitterwolken auf. Da der Wettkampf an der Außenwand des Kletterzentrums Freimann abgehalten wurde beeinflusste das Wettergeschehen den Ausgang doch sehr. Da das Wetter nicht genau berechenbar war wurde der Modus des Finales kurzerhand und doch sehr kurzfristig (rund 15 Minuten vor Start) geändert. Es wurde nun nicht mehr abwechselnd Dame – Herr, sondern parallel gestartet. Meines erachtens zwar regelkonform allerdings extrem unfair für die später Startenden (die also unter anderem für mich), da mir die Zeit fehlt zum Aufwärmen. Dadurch blieb mir rund 1 Stunde weniger Zeit, was ich dann in der Tour schmerzlich erfuhr: etwas fehlende Spritzigkeit und das Gefühl für maximalkräftige Züge führten dann zu meinem Pech an einem etwas diffizilen Zug relativ zu beginn der Route und so ehe man sich versieht hängt man im Seil, erstmal kräftig schreien (Emotionen pur eben), um dann zu realisieren, dass man vom ersten Platz in der Quali auf Platz acht abgerutscht ist. Denn in der Quali konnte ich mich souverän auf Platz eins gemeinsam mit meinem Teamkollegen Sebastian Halenke behaupten. Zwei Top-Begehungen in den beiden Qualirouten, womit ich sehr zufrieden war. Was bleibt nun nach den beiden Wettkampfwochenenden? Von 6 Routen ging eine schief und in den restlichen 5 konnte ich mehr als überzeugen, da ich jedes Mal die Höchstmarke setzten konnte. Momentan Platz 2 in der Gesamtwertung um die Deutsche Meisterschaft mit 5 Punkten Rückstand auf Platz 1 (Ruben Firnenburg), bedeutet im Endeffekt: derjenige der beim Letzten Wettkampf der Serie in Ulm im September die Nase Vorne hat gewinnt auch die Gesamtwertung. Also ist alles offen. Bis dahin stehen die eigentlichen Wettkämpfe mit den Weltcups auf dem Programm. In rund zwei Wochen geht es los, also Mund abputzen und trainieren. Motivation ist hoch, denn es läuft mehr als gut momentan. Jetzt aber erstmal lernen für die Prüfungen an der Uni, etwas Ablenkung tut immer gut, denn immer nur Klettern, macht die Lieblingsbeschäftigung dann auch zu wichtig ;)





Alle Bilder: Deutscher Alpenverein/ Marco Kost

Donnerstag, 23. Juni 2016

Sieg beim ersten Leadcup in Stuttgart

Was hab ich mir jetzt da gedacht?
Was für ein Start in diese Wettkampfsaison! Natürlich hat man immer bestimmte Ziele und Vorstellungen wie ein Wettkampf enden soll, aber so was kann man dann doch nicht planen. Noch dazu, wenn es ein derartig hochkarätig und zahlreich besetztes Starterfeld wie in Stuttgart ist. Nahezu der gesamte Nationalkader ging an den Start, ebenso Namen wie Stefan Danker und Markus Jung um nur einige zu nennen. Was möchte man mehr für einen Vorbereitungswettkampf für die internationale Wettkampfsaison. Denn das war die primäre Intention für diesen Wettkampf: Vorbereitung für die internationale Saison die mit den Weltcups in Chamonix (FRA), Villars-sur-Ollon (SUI) und Briancon (FRA) in knapp drei Wochen eingeläutet wird.
Qualifikation in Stuttgart
Ich nehme gerne bei einem Wettkampf zur Vorbereitung teil, weil man so wieder in die ganze Wettkampfroutine eintauchen kann und nachdem der letzte Leadwettkampf auch knapp ein halbes Jahr zurücklag (Weltcup Kranj im November, SLO) war das schon wieder nötig. Nach einigen Wochen der Vorbereitung und intensivsten Trainings kommt nun die Zeit des "Ablieferns", sehen was das Training gebracht hat, sozusagen die Zeit der Offenbarung. Ich war und bin überzeugt, dass ich super und auch besser trainiert habe als letztes Jahr, also auf was will ich warten? Das führt aber auch dazu, dass man sich selber mehr Druck macht. Dementsprechend war ich auch deutlich aufgeregt beim ersten Start. Bei der ersten Qualiroute war ich gleich erster Starter und hatte somit auch keinen Vergleich. Die Route stellte sich als sehr Maximalkräftig heraus mit einer deutlichen Schlüsselstelle bei Griff 18 an der rund 15 Starter ins Seil fielen. Ich konnte diese Stelle meistern und mich noch einige Züge weiter kämfen. Rund drei Züge vor Top rutschte ich dann unglücklicherweise vom Tritt ab und mein Versuch war beendet, aber dieser Highpoint konnte auch von den restlichen 48 Startern nicht mehr erreicht werden und so platzierte ich mich hier auf den ersten Zwischenrang. In der zweiten Qualiroute war einiges mehr an Ausdauer gefragt. Weite Züge die als kleine Person dann doch die Kraft aussaugen. Ich konnte die Route Top klettern wie auch noch Stefan Danker, Chris Hanke und Ruben Firnenburg. Und so stand ich am ersten Wettkampftag auch als alleiniger Führender der Qualifikation fest.

 Am zweiten Tag des Wettkampfs stand dann gegen Mittag das Finale an. Ein etwas ungewöhnlicher Ablauf für einen Deutschlandcup, der aber doch der Aufteilung bei einem Weltcup entspricht. Als Erster macht man sich natürlich schon Gedanken: "Kann ich den Platz auch halten? Wie sieht die Tour aus, liegt sie mir?"


















Aber irgendwann beim Aufwärmen werden auch diese Gedanken weggewischt und man konzentriert sich voll auf das was man tut. Die Route schien sehr schwer zu sein, was man in der Isozone erahnen konnte. Man sah die Kletterer zwar nicht, aber die Kletterzeit und Reaktionen der Zuschauer liesen den Schluss zu, dass die Starter vor mir nicht sehr weiter gekommen sind bzw. an derselben Stelle gefallen sind. Schließlich stand mein Auftritt an, ich konnte mich voll auf die Bewegungen einlassen und trotz des ersten Wettkamps auch locker klettern. Bei der Schlüsselstelle um Griff 19 wählte ich eine andere Lösung als meine Mitkonkurrenten und konnte mich so auf Platz eins behaupten.
Im ersten Moment ärgert man sich zwar, dass man ur die Hälfte der Route geschafft hat, wenn man dann aber realisiert, dass man gewonnen hat, rückt das auch in den Hintergrund. Emotionen pur nach diesem Sieg, mein zweiter nach Würzburg 2013. Gratualtion auch an Stefan Danker und Ruben Firnenburg für den zweiten und drietten Platz.
Aber das Feiern hält nicht lange an, das Training ging am nächsten Tag gleich weiter, schließlich steht dieses Wochenende der nächste Wettkampf mit dem Deutschen Leadcup in München Freimann vor der Tür. Motivation ist bestens also los gehts!


 Bilder von: Deutscher Alpenverein  / Marco Kost
Wettkampfbericht DAV: http://www.alpenverein.de/wettkampf/deutscher-leadcup-stuttgart-2016_aid_17389.html

Dienstag, 29. März 2016

Perfekte Bedingungen am Gardasee - "Bucking Bronco" 8c+

Jawohl, die Haut schmerz noch aber das nimmt man dann gerne hin. Vergangenen Sonntag konnte ich "Bucking Bronco" 8c+ in Nago rotpunkt klettern. Am zweiten Tag klappte es dann im ersten Versuch am Morgen. Letzte Woche am Gardasee mal wieder Frischluft geschnuppert und Hand an den Felsen gelegt (und auch ans Eis, das zum Essen natürlich:) ). Nun aber zur Route...
Die Tour ist mit 30 Zügen auf knapp 10 Meter Länge dann doch knuppelschwer, mit kleinen fiesen Griffen und einer Rastposition nach der Schlüsselpassage. Da heißt es dann nur nicht mehr abfallen! Super Route von Markus Bock! Guter Start ins Jahr auch am Felsen und auf zu neuen Projekten! Hab da schon mal was ins Auge gefasst... So jetzt erst mal Video gucken...



Bucking Bronco 8c+ from Martin Tekles on Vimeo.