Dienstag, 28. Juni 2016

Platz acht in München beim Leadcup aber immer noch Platz zwei in der Gesamtwertung :)



Vorletztes Wochenende noch Platz eins beim ersten Leadcup der Saison in Stuttgart. Nun stand schon der zweite Leadwettkampf in München auf dem Programm und ich beendete diesen mit einem recht unglücklichen 8ten Platz, rein ergebnisbezogen betrachtet. Was war passiert? Nachdem es in der Quali noch schönstes Wetter hatte mit Sonnenschein und blauen Himmel zogen pünktlich zum Finale Gewitterwolken auf. Da der Wettkampf an der Außenwand des Kletterzentrums Freimann abgehalten wurde beeinflusste das Wettergeschehen den Ausgang doch sehr. Da das Wetter nicht genau berechenbar war wurde der Modus des Finales kurzerhand und doch sehr kurzfristig (rund 15 Minuten vor Start) geändert. Es wurde nun nicht mehr abwechselnd Dame – Herr, sondern parallel gestartet. Meines erachtens zwar regelkonform allerdings extrem unfair für die später Startenden (die also unter anderem für mich), da mir die Zeit fehlt zum Aufwärmen. Dadurch blieb mir rund 1 Stunde weniger Zeit, was ich dann in der Tour schmerzlich erfuhr: etwas fehlende Spritzigkeit und das Gefühl für maximalkräftige Züge führten dann zu meinem Pech an einem etwas diffizilen Zug relativ zu beginn der Route und so ehe man sich versieht hängt man im Seil, erstmal kräftig schreien (Emotionen pur eben), um dann zu realisieren, dass man vom ersten Platz in der Quali auf Platz acht abgerutscht ist. Denn in der Quali konnte ich mich souverän auf Platz eins gemeinsam mit meinem Teamkollegen Sebastian Halenke behaupten. Zwei Top-Begehungen in den beiden Qualirouten, womit ich sehr zufrieden war. Was bleibt nun nach den beiden Wettkampfwochenenden? Von 6 Routen ging eine schief und in den restlichen 5 konnte ich mehr als überzeugen, da ich jedes Mal die Höchstmarke setzten konnte. Momentan Platz 2 in der Gesamtwertung um die Deutsche Meisterschaft mit 5 Punkten Rückstand auf Platz 1 (Ruben Firnenburg), bedeutet im Endeffekt: derjenige der beim Letzten Wettkampf der Serie in Ulm im September die Nase Vorne hat gewinnt auch die Gesamtwertung. Also ist alles offen. Bis dahin stehen die eigentlichen Wettkämpfe mit den Weltcups auf dem Programm. In rund zwei Wochen geht es los, also Mund abputzen und trainieren. Motivation ist hoch, denn es läuft mehr als gut momentan. Jetzt aber erstmal lernen für die Prüfungen an der Uni, etwas Ablenkung tut immer gut, denn immer nur Klettern, macht die Lieblingsbeschäftigung dann auch zu wichtig ;)





Alle Bilder: Deutscher Alpenverein/ Marco Kost

Donnerstag, 23. Juni 2016

Sieg beim ersten Leadcup in Stuttgart

Was hab ich mir jetzt da gedacht?
Was für ein Start in diese Wettkampfsaison! Natürlich hat man immer bestimmte Ziele und Vorstellungen wie ein Wettkampf enden soll, aber so was kann man dann doch nicht planen. Noch dazu, wenn es ein derartig hochkarätig und zahlreich besetztes Starterfeld wie in Stuttgart ist. Nahezu der gesamte Nationalkader ging an den Start, ebenso Namen wie Stefan Danker und Markus Jung um nur einige zu nennen. Was möchte man mehr für einen Vorbereitungswettkampf für die internationale Wettkampfsaison. Denn das war die primäre Intention für diesen Wettkampf: Vorbereitung für die internationale Saison die mit den Weltcups in Chamonix (FRA), Villars-sur-Ollon (SUI) und Briancon (FRA) in knapp drei Wochen eingeläutet wird.
Qualifikation in Stuttgart
Ich nehme gerne bei einem Wettkampf zur Vorbereitung teil, weil man so wieder in die ganze Wettkampfroutine eintauchen kann und nachdem der letzte Leadwettkampf auch knapp ein halbes Jahr zurücklag (Weltcup Kranj im November, SLO) war das schon wieder nötig. Nach einigen Wochen der Vorbereitung und intensivsten Trainings kommt nun die Zeit des "Ablieferns", sehen was das Training gebracht hat, sozusagen die Zeit der Offenbarung. Ich war und bin überzeugt, dass ich super und auch besser trainiert habe als letztes Jahr, also auf was will ich warten? Das führt aber auch dazu, dass man sich selber mehr Druck macht. Dementsprechend war ich auch deutlich aufgeregt beim ersten Start. Bei der ersten Qualiroute war ich gleich erster Starter und hatte somit auch keinen Vergleich. Die Route stellte sich als sehr Maximalkräftig heraus mit einer deutlichen Schlüsselstelle bei Griff 18 an der rund 15 Starter ins Seil fielen. Ich konnte diese Stelle meistern und mich noch einige Züge weiter kämfen. Rund drei Züge vor Top rutschte ich dann unglücklicherweise vom Tritt ab und mein Versuch war beendet, aber dieser Highpoint konnte auch von den restlichen 48 Startern nicht mehr erreicht werden und so platzierte ich mich hier auf den ersten Zwischenrang. In der zweiten Qualiroute war einiges mehr an Ausdauer gefragt. Weite Züge die als kleine Person dann doch die Kraft aussaugen. Ich konnte die Route Top klettern wie auch noch Stefan Danker, Chris Hanke und Ruben Firnenburg. Und so stand ich am ersten Wettkampftag auch als alleiniger Führender der Qualifikation fest.

 Am zweiten Tag des Wettkampfs stand dann gegen Mittag das Finale an. Ein etwas ungewöhnlicher Ablauf für einen Deutschlandcup, der aber doch der Aufteilung bei einem Weltcup entspricht. Als Erster macht man sich natürlich schon Gedanken: "Kann ich den Platz auch halten? Wie sieht die Tour aus, liegt sie mir?"


















Aber irgendwann beim Aufwärmen werden auch diese Gedanken weggewischt und man konzentriert sich voll auf das was man tut. Die Route schien sehr schwer zu sein, was man in der Isozone erahnen konnte. Man sah die Kletterer zwar nicht, aber die Kletterzeit und Reaktionen der Zuschauer liesen den Schluss zu, dass die Starter vor mir nicht sehr weiter gekommen sind bzw. an derselben Stelle gefallen sind. Schließlich stand mein Auftritt an, ich konnte mich voll auf die Bewegungen einlassen und trotz des ersten Wettkamps auch locker klettern. Bei der Schlüsselstelle um Griff 19 wählte ich eine andere Lösung als meine Mitkonkurrenten und konnte mich so auf Platz eins behaupten.
Im ersten Moment ärgert man sich zwar, dass man ur die Hälfte der Route geschafft hat, wenn man dann aber realisiert, dass man gewonnen hat, rückt das auch in den Hintergrund. Emotionen pur nach diesem Sieg, mein zweiter nach Würzburg 2013. Gratualtion auch an Stefan Danker und Ruben Firnenburg für den zweiten und drietten Platz.
Aber das Feiern hält nicht lange an, das Training ging am nächsten Tag gleich weiter, schließlich steht dieses Wochenende der nächste Wettkampf mit dem Deutschen Leadcup in München Freimann vor der Tür. Motivation ist bestens also los gehts!


 Bilder von: Deutscher Alpenverein  / Marco Kost
Wettkampfbericht DAV: http://www.alpenverein.de/wettkampf/deutscher-leadcup-stuttgart-2016_aid_17389.html