Vorletztes Wochenende noch Platz eins beim ersten Leadcup der
Saison in Stuttgart. Nun stand schon der zweite Leadwettkampf in München
auf dem Programm und ich beendete diesen mit einem recht unglücklichen 8ten
Platz, rein ergebnisbezogen betrachtet. Was war passiert? Nachdem es in der
Quali noch schönstes Wetter hatte mit Sonnenschein und blauen Himmel zogen
pünktlich zum Finale Gewitterwolken auf. Da der Wettkampf an der Außenwand des
Kletterzentrums Freimann abgehalten wurde beeinflusste das Wettergeschehen den
Ausgang doch sehr. Da das Wetter nicht genau berechenbar war wurde der Modus
des Finales kurzerhand und doch sehr kurzfristig (rund 15 Minuten vor Start)
geändert. Es wurde nun nicht mehr abwechselnd Dame – Herr, sondern parallel
gestartet. Meines erachtens zwar regelkonform allerdings extrem unfair für die
später Startenden (die also unter anderem für mich), da mir die Zeit fehlt zum
Aufwärmen. Dadurch blieb mir rund 1 Stunde weniger Zeit, was ich dann in der
Tour schmerzlich erfuhr: etwas fehlende Spritzigkeit und das Gefühl für
maximalkräftige Züge führten dann zu meinem Pech an einem etwas diffizilen Zug
relativ zu beginn der Route und so ehe man sich versieht hängt man im Seil,
erstmal kräftig schreien (Emotionen pur eben), um dann zu realisieren, dass man
vom ersten Platz in der Quali auf Platz acht abgerutscht ist. Denn in der Quali
konnte ich mich souverän auf Platz eins gemeinsam mit meinem Teamkollegen
Sebastian Halenke behaupten. Zwei Top-Begehungen in den beiden Qualirouten,
womit ich sehr zufrieden war. Was bleibt nun nach den beiden
Wettkampfwochenenden? Von 6 Routen ging eine schief und in den restlichen 5
konnte ich mehr als überzeugen, da ich jedes Mal die Höchstmarke setzten
konnte. Momentan Platz 2 in der Gesamtwertung um die Deutsche Meisterschaft mit
5 Punkten Rückstand auf Platz 1 (Ruben Firnenburg), bedeutet im Endeffekt:
derjenige der beim Letzten Wettkampf der Serie in Ulm im September die Nase
Vorne hat gewinnt auch die Gesamtwertung. Also ist alles offen. Bis dahin
stehen die eigentlichen Wettkämpfe mit den Weltcups auf dem Programm. In rund
zwei Wochen geht es los, also Mund abputzen und trainieren. Motivation ist
hoch, denn es läuft mehr als gut momentan. Jetzt aber erstmal lernen für die
Prüfungen an der Uni, etwas Ablenkung tut immer gut, denn immer nur Klettern,
macht die Lieblingsbeschäftigung dann auch zu wichtig ;)
Alle Bilder: Deutscher Alpenverein/ Marco Kost