Aber jetzt erst einmal von Anfang an. Also von Ingolstadt angefangen. Die Woche nach Ingolstadt hab ich ja weniger gemacht, aus bekannten Gründen, aber die zweite Woche hab ich nochmal voll Gas gegeben um in Frankenthal, der letzten Station des Deutschen Leadcups 2012, voll angreifen zu können. Und was soll man sagen...
Die Mühen dieses Jahres haben sich bezahlt gemacht. Mit den Worten von Markus Grünebach, Moderator in Frankenthal, mdas bestes Jahr in meiner Karriere.
Die Qualitouren waren diesesmal in einem ganz anderen Style geschraubt als sonst. Es wurde mehr Wert auf Boulder-sequenzen und Volumenabfolgen gelegt, als auf Ausdauer. Die erste Tour war zweigeteilt: im unteren Abschnitt eher weitere Züge mit einer Schlüsselstelle an der sich schon viele ins Seil verabschieden mussten, der zweite Teil war dannn geprägt von Kanten- und Volumenkletterei. Beim Besichtigen der Touren wusste ich: "Das ist eigentlich nicht so deine Kletterei!!!" Aber man muss halt durch. Also Konzentration auf die Touren, Gedanken ausblenden und realistisch bewerten und los gehts! Seine Stärkem versuchen auszuspielen, genau das tat ich in der Tour und deshalb hats dann gerade noch zum Top gereicht. Puuh, geschafft, dann zur zweiten Tour. Die war eher dynamisch, weite Züge und mit einer Zugabfolge zum Top, dass man eh schon wusste: das schaffen nicht viele bis keiner (letztendlich ist keiner Top geklettern, Basti hat den vorletzten Griff gehalten, 8 andere haben diesen noch angesprungen und ich hab leider das Plus vom Griff darunter nicht bekommen :-( ). Naja, die Welt geht deswegen ja auch nicht gleich unter....Platz 4 nach der Quali empfand ich als guten Ausgangspunkt für das Finale. Das Finale startete mit einer sehr, sehr,sehr...... sehr schönen Einstiegsplatte und wurde dann anhaltend schwerer an Volumen und kleinen Griffen. Kurz vor dem Dach war dann noch ein Dynamo (ein sehr weiter Dynamo, überhaupt dort hingekommen ist eh nur Basti, konnte aber die Griffe auch nicht mehr halten). Nach dem Dynamo folgte noch eine Sequenz ins Dach, aber ich hatte die Tour richtig eingeschätz und wusste, dass eh keiner ins Dach kommt, oder das man fürs Podest nicht ins Dach kommen muss.
Endlich konnte ich im Finale mal alles zeigen, was in mir steckt. Leider war dan knapp 4 Züge vor dem Dynamo Schluss, schmierige Volumen und ein Exe mit der ich kämpfte waren dann doch zuviel. Das war aber die bis dahin weiterste Höhe. Es kamen nur noch drei Starter!!!
Flo Böbel, Markus Jung und Basti Halenke. Wenn ich gewinnen würde und Markus nicht unter den Top drei käme wäre ich soger deutscher Meister!! Flo konnte den Griff den ich noch gehalten habe nur noch berühren. Platz 3 in der Tageswertung war schon sicher. Der nächste war Markus. Ich hatte mich gar nicht so auf ihn konzentriert, er war ja erst in der Einstigsplatte, an sich von den Züge her nicht so das Problem (kann man auch erst sagen, wenn man es einmal geklettert ist, haha). Hab mit Ana Triripa auf der Leaderbank geplaudert als plötzlich der Tumult ganz groß war. Was war passiert? Markus hatte vergessen den ersten Hanken zu klippen, dass ist Regelwidrig, er wurde auf den 8. Platz gerankt. Das war vielleicht was, sowas kann jedem passieren, passiert einem aber auch nur einmal!!! Wenn Basti jetzt patzen würde wäre ich Deutsche Meister!!! Naja, wäre aber auch zuviel des Guten. Basti kam dann letztendlich noch weiter als ich. Das bedeutete den Zweiten Platz in der Tagswertung (ich bin mehr als glücklich) und den dritten Platz in der Deutschen Meisterschaft (noch glücklicher). Deutscher Meister wurde verdient Markus Jung (Sieg in St. Gallen und 5. Platz in Inglostadt = 151 Punkte) und der Vizemeister ging an Sebastian Halenke (7. Platz in Ingolstadt und Sieg in Frankenthal = 147 Punkte), dritter Platz ging an meine Wenigkeit (3. Platz St. Gallen und 2. Platz in Frankenthal = 145 Punkte). Ein schöner Nebeneffekt: ich führe momentan in der deutschen Rangliste Lead (dort zählen alle Wettkämpfe der letzten 12 Monate). Ein rießiges Dankeschön an meine Eltern, an die Sektion Berchtesgaden und an die Kletterhalle Salzburg.
Bilder sind von bergleben.de und kletterszene.com
Video gibts hier
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen